Der Guppy
1857 erreichte eine Fischsendung des deutschen Apothekers Julius Gollmer aus Caracas, Venezuela, das zoologische Museum der königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Gollmer fing die Fische im Rio Guayre in der Nähe von Caracas. Die Fische wurden von Wilhelm H.C. Peters beschrieben als poecilia reticulata n. sp., veröffentlicht wurde diese Erstbeschreibung in den Monatsberichten der Akademie am 09.06. 1859 - allerdings lagen Peters entweder nur Weibchen vor oder er konnte die bunteren Männchen mit den farblosen Weibchen nicht in Verbindung bringen. 1861 gelangen einige Fische aus Barbados in das Museum von Turin, wo Filippo de Filippi die Tiere als lebistes poeciloides beschreibt. Schließlich beschreibt Albert C.L. Guenther im Jahr 1866 Guppys aus Trinidad als girardinus guppyi - zu Ehren des Sammles Reverend Robert John Lechmere GUPPY, Geologe und Pflanzensammler, der die Fische an das Britische Museum in London sandte. Auch wenn Guenthers “Erst”beschreibung nicht als solche anzuerkennen ist, so verdanken wir ihm den Namen Guppy. Da der Guppy mittlerweile weit verbreitet ist, sind die Hinweise auf die Fundorte von großer Wichtigkeit für das ursprüngliche Vorkommensgebiet: Venezuela, Barbados und Trinidad können als gesicherte Herkunftsgebiete gelten. Die ersten lebenden Guppys gelangten durch Ermengildo Arnaboldi von Tremezzo 1861 aus Barbados nach Italien, aber erst im Jahr 1908 wurden die ersten Guppys durch die Firma C. Siggelkow in Hamburg nach Deutschland importiert - es waren 22 Weibchen und nur 3 Männchen - dass die Fische ein kleines Vermögen kosteten, versteht sich von selbst. |